Das Volk der Lakota

 

Die Lakota (Bewohner der Ebene) sind nordamerikanische Indianer. Zusammen mit den Dakota und den Nakota sind sie auch als Sioux bekannt. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste ihr Stammesgebiet weite Gebiete der heutigen US-Bundesstaaten South Dakota, North Dakota und Nebraska. Das Zentrum waren die Black Hills in South Dakota.

 

Kultur und Lebensweise


Das Leben in den Großen Ebenen war hart. Es gibt dort keine nennenswerten Gebirgsketten und so ist man den Naturgewalten nahezu schutzlos ausgeliefert. Im Winter können die arktischen Stürme ohne jeden Widerstand über das Land fegen und Temperaturen von unter minus 30 Grad sind keine Seltenheit. In den Sommermonaten jedoch wird das Gebiet regelmäßig von einer gnadenlosen Hitze heimgesucht, begleitet von Sandstürmen, schweren Gewittern und sogar Tornados.

 

Geschichte


Die Sioux, die im 17. Jahrhundert im Gebiet westlich der Großen Seen lebten, wurden von den Algonkin nach Westen vertrieben. Dort spalteten sie sich auf. Als die Lakota um 1740 den Missouri erreichten, begannen sie Pferde zu zähmen. Zeitgleich gelangten sie über die Franzosen im Norden an Gewehre. Das Pferd und das Gewehr legten den Grundstein für ihre spätere Macht. Das Pferd erhöhte die Mobilität. Den riesigen Bisonherden konnte nun nahezu unbegrenzt gefolgt werden. Das Gewehr erlaubte ihnen eine viel effizientere Bisonjagd, aber auch eine effektivere Kriegsführung. Um 1765 erreichten sie erstmals die Black Hills, die zu ihren heiligen Bergen wurden.

 

Leben


Die Lakota waren typische Vertreter der Plains-Kultur. Sie lebten in großen kreisförmigen Lagern aus Tipis, die von Bisonhäuten bedeckt waren. Sie führten ein Nomadenleben und transportierten ihre gesamte Habe auf von Pferden gezogenen Travois, wenn sie ihr Lager verlegten. Ihr Lebensunterhalt war vollständig von der Bisonjagd abhängig. Das Fleisch, die Innereien und das Knochenmark der Tiere diente zur Ernährung und die Haut wurde zur Herstellung von Kleidung, Schuhwerk und der Abdeckung der Tipis verarbeitet. Die unzerreißbaren Sehnen verwendete man für Nähmaterial und Bögen, während die Bisonhörner als Schmuck auf dem Kopf getragen wurden. Selbst der getrocknete Bisonmist diente in den baumlosen Ebenen als Brennmaterial und wurde sorgsam gesammelt. Bekleidet waren die Lakota-Männer im Sommer mit ledernem Lendenschurz und Mokassins und im Winter mit Lederhemd, Leggings und Fellmantel.